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Frisch ausgelernt und stolz darauf

Beitrag vom 25. März 2025

Frisch ausgelernt und stolz darauf

Frisch ausgelernt und stolz darauf – Mit 18 Jahren ist Julia Kolb die jüngste Packmitteltechnologin beim Verpackungsspezialisten Hans Kolb Wellpappe in Memmingen.

Packmitteltechnologe? Ausbildung in der Verpackungsindustrie?! „Keine Ahnung. Noch nie gehört!“ So lautete Julia Kolbs Antwort vor ein paar Jahren, als sie erstmals über eine Berufsberaterin von der Branche und den Berufsmöglichkeiten erfuhr. Jetzt ist sie seit kurzem selbst eine frisch geprüfte Packmitteltechnologin. Und hat längst festgestellt: „Mein Job ist richtig cool.“ Julia Kolb arbeitet nun in der Entwicklungsabteilung am Stammsitz eines Unternehmens in Memmingen. aktiv hat sie dort besucht: bei Hans Kolb Wellpappe.

Frisch ausgelernt und stolz darauf – Azubis werben im Kino und auf Social Media

Kolb?! Ja. Dass ihr Nachname in der Firma öfter für Nachfragen sorgt, ist die junge Frau längst gewohnt. „Ich heiße auch Kolb, aber mit der Inhaberfamilie bin ich nicht verwandt“, das erklärt sie immer mal wieder. Das 1933 gegründete Unternehmen entwickelt und produziert Verpackungen, Verpackungsmaterialien und Spezialprodukte aus rund 300 Millionen Quadratmeter Wellpappe pro Jahr.

Beim Werkzeugwechsel: Julia Kolb tauscht ein Maschinenteil aus, das Verpackungen aus einem Wellpappbogen ausstanzt.
Beim Werkzeugwechsel: Julia Kolb tauscht ein Maschinenteil aus, das Verpackungen aus einem Wellpappbogen ausstanzt.

An insgesamt sechs Standorten in Süddeutschland zählt Kolb rund 1.200 Beschäftigte, darunter mehr als 50 Auszubildende. Wie deren Alltag im Werk aussieht, zeigen sie auf der Kolb-Homepage unter anderem in Filmen und mit einem virtuellen Rundgang durch die Produktion. Auch in Werbeclips im Kino sowie auf Social-Media-Kanälen werben die jungen Leute für ihre Ausbildungsberufe.

„Es ist toll, zu erleben, wie kreativ die jungen Leute sind, wenn man ihnen Freiraum gibt und sie einfach mal machen lässt“, sagt Andreas Eyd. Er ist seit einem Jahr Geschäftsführer in der Kolb Group.

Die Aus- und Weiterbildung liegt ihm besonders am Herzen: „Die jungen Menschen werden mit entscheidend sein für die Zukunft des Unternehmens, deshalb engagieren wir uns hier wirklich sehr.“

Mit einem Kollegen: Die Packmitteltechnologen
Julia Kolb und Robert Klippert an einer Faltschachtelklebemaschine.
Mit einem Kollegen: Die Packmitteltechnologen Julia Kolb und Robert Klippert an einer Faltschachtelklebemaschine.

Wer bei Kolb eine Ausbildung beginnt, kann sich unter anderem über Team-Events und über ein eigenes Tablet freuen, das auch privat genutzt werden kann. Gerade erfolgte der Spatenstich für ein eigenes Aus- und Weiterbildungszentrum, in das Kolb rund 5 Millionen Euro investiert. „Damit wollen wir der fortschreitenden Digitalisierung gerecht werden und unsere Aus- und Weiterbildungsaktivitäten nochmal auf ein höheres Niveau heben“, erklärt Eyd.

Frisch ausgelernt und stolz darauf – Das Weihnachtsgeschäft ist hier schon in vollem Gange

Einen ganz besonderen Stellenwert wird dabei auch in Zukunft der Beruf des Packmitteltechnologen haben. Der ist für die Branche enorm wichtig, da solche Fachkräfte alle Produktionsschritte bei der Herstellung einer Verpackung beherrschen, also von der Entwicklung bis zum Stanzen, Falten und Kleben an den Produktionsmaschinen.

Wie viel Arbeit in einer Verpackung steckt, weiß Julia Kolb inzwischen genau: „Seit ich hier angefangen habe, sehe ich beim Einkaufen die Trays für Joghurt oder Displays für italienische Nudeln mit anderen Augen an.“

Am neuen Arbeitsplatz: Julia Kolb gehört nun zum Team der Entwicklungsabteilung und arbeitet an neuen Verpackungen – wie hier an einem Sixpack für Flaschen.
Am neuen Arbeitsplatz: Julia Kolb gehört nun zum Team der Entwicklungsabteilung und arbeitet an neuen Verpackungen – wie hier an einem Sixpack für Flaschen.

Aktuell ist die 18-Jährige der Zeit übrigens etwas voraus: Sie arbeitet mit ihren Kollegen schon an den Verpackungen für Weihnachtspräsente, Lebkuchen, Adventskalender und mehr, damit die ab Herbst in den Geschäften ausliegen.

„Schon in wenigen Jahren wird diese Arbeit noch digitaler sein“, sagt Geschäftsführer Eyd voraus, „und auch durch Künstliche Intelligenz unterstützt. Wir werden uns darum kümmern, dass hier alle, die es betrifft, ganz locker damit umgehen können.“

Frisch ausgelernt und stolz darauf – ein Artikel von Maja Becker-Mohr. Erscheint am 29. März 2025 in der Wirtschaftszeitung aktiv.

FOTOS: AKTIV/GERD SCHEFFLER (5)


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