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Ich heiße Ralf und arbeite als Maschinenführer in dem Funktionsbereich Stanzerei bei DS Smith in Fulda.
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Ich heiße Stefanie, bin 20 Jahre alt und habe meine Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Firma SEDA Germany GmbH, einem papierverarbeitenden Unternehmen, absolviert. Seit Beendigung meiner Ausbildung bin ich als Sachbearbeitern in der Personalabteilung tätig. Außerdem habe ich die Weiterbildung „Ausbildung der Ausbilder“ erfolgreich abgeschlossen und darf dadurch aktiv bei der Ausbildung unserer Azubis mitwirken.
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Eine ganz besondere Verbindung

Eine ganz besondere Verbindung

Beitrag vom 12. September 2024

Eine ganz besondere Verbindung: Der Verpackungshersteller G & G Preißer bekommt sein Material vom Wellpappenproduzenten Progroup. Auf ganz kurzem Weg – die beiden Betriebe stehen direkt nebeneinander. Eine gute Beziehung – egal ob geschäftlich oder privat – lebt vom gegenseitigen Geben und Nehmen. So ist es auch beim Verpackungsunternehmen G & G Preißer aus Petersberg in Rheinland-Pfalz und dem Wellpappenproduzenten Progroup: Die beiden Firmen leben eine Kooperation, bei der Progroup das Material liefert und Preißer daraus Verpackungen herstellt. aktiv hat sich das vor Ort angeschaut. Miteinander verbunden: Die Gebäude von Progroup und Preißer in Petersberg wurden direkt nebeneinander gebaut – mit einem direkten Übergang für die Lieferung der Wellpappe vom einen zum anderen. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-preisser-progroup-3.jpg] Voll automatisiert: Über eine Schleuse im Verbindungsbau schickt Progroup die Wellpappe zu Preißer. Hier wird sie auf Förderbändern weitertransportiert. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-preisser-progroup-2.jpg] Die beiden Firmengebäude stehen direkt nebeneinander und sind durch einen zweigeschossigen Schleusenbau verbunden. Auf der einen Seite stellt Progroup Wellpappe her und schickt diese dann in die Schleuse. Von hier aus wird die Wellpappe vollautomatisch über Förderbänder im Preißer-Gebäude zur jeweiligen Maschine transportiert, an der sie benötigt wird. Sollte die Maschine gerade noch belegt sein, kann in einer Pufferzone das Material für ein paar Stunden gelagert werden. EINE GANZ BESONDERE VERBINDUNG – 700.000 QUADRATMETER WELLPAPPE AM TAG Insgesamt 700.000 Quadratmeter Wellpappe verarbeitet Preißer pro Tag, in drei Schichten: Produziert werden Stanzverpackungen für Lebensmittel und Kosmetik, Faltkisten und Trays, bis siebenfarbig bedruckt. Hauptabnehmer sind Discounter in Deutschland, Frankreich und Belgien. Um das Produktspektrum zu erweitern, wird auch künftig investiert: 2025 und 2026 kommen weitere Produktionslinien hinzu. Angefangen hat die Firma G & G Preißer, für die heute rund 250 Menschen arbeiten, schon vor mehr als 100 Jahren: 1907, als Produzent von Schuhkartons im nahen Pirmasens. Namensgeber waren Gustav und Günther Preißer, deshalb die beiden G im Firmennamen. Pirmasens galt bis um die Jahrtausendwende als Schuhstadt – doch irgendwann gab es dort mehr Schuhkarton- als Schuhhersteller. Damals führte Bernd Preißer das Familienunternehmen, der Vater der heutigen Geschäftsführer Christof (36) und Tobias Preißer (33). Als es keine Schuhe mehr zu verpacken gab, kam er auf die richtungsweisende Idee, Verpackungen aus Wellpappe für Lebensmittel und Kosmetik herzustellen. Denn, so sein Motto: „Gegessen und getrunken wird immer.“ Leiten und steuern – in fünfter Generation: Die Brüder Tobias (links) und Christof Preißer führen das Familienunternehmen. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-preisser-progroup-4.jpg]Leiten und steuern – in fünfter Generation: Die Brüder Tobias (links) und Christof Preißer führen das Familienunternehmen. „Das waren am Anfang Kleinstmengen, die wir auf kleinen Handmaschinen hergestellt haben“, erinnert sich Tobias Preißer. Als gelernter Kaufmann kümmert er sich vorwiegend um den kaufmännischen Bereich, während sein Bruder als gelernter Verpackungsmittelmechaniker alles Technische im Blick hat; ihr Vater ist im Hintergrund weiterhin aktiv. Aus den Kleinstmengen an Wellpappe und Verpackungen wurden durch die Discounter bald größere Mengen, die inline mehrfarbig bedruckt, gestanzt und bei Bedarf auch noch gefaltet und geklebt werden können. Weitere Maschinen kamen dazu, die Produktion wurde ausgebaut. „Wir haben auch am alten Standort dreischichtig produziert, den ganzen Tag fuhren Lkws vor, mitten im Ort“, berichtet Preißer. „Das kam irgendwann nicht mehr so gut an. Und 2015 waren wir platzmäßig so begrenzt, dass wir entscheiden mussten: Entweder geben wir 30 Prozent der Kunden wieder ab – oder wir ziehen auf die grüne Wiese.“ EINE GANZ BESONDERE VERBINDUNG – ALLE PRODUKTIONSSCHRITTE UNTER EINEM DACH Die Entscheidung fiel auf die grüne Wiese in Petersberg. Stück für Stück kauften die Preißers den Eigentümern das Ackerland ab. Im Plan stand von Anfang an, dass die Progroup als Partner gleich nebenan baut. Man kannte sich bereits von Zulieferungen an das alte Werk in Pirmasens. „Für die deutlich größere Progroup ist es nichts Neues, dass sie eine Wellpappenanlage baut und die Verpackungsfirmen sich neben ihr ansiedeln. Aber diesmal war es umgekehrt: Wir waren zuerst da und haben sie dazugeholt, weil unser Umsatz mittlerweile groß genug war“, sagt Preißer. Seit 2017 läuft der Betrieb komplett im Neubau, der alte Standort wird nur noch als Außenlager benutzt. Alle Produktionsschritte finden unter einem Dach statt, stets mit Maschinen der Marke Bobst. „Durch die Kooperation verzahnen wir Logistik und Produktion und bekommen einen Großteil der Wellpappformate, die wir verarbeiten, direkt nebenan produziert“, erklärt Prokurist Ralf Fitting. Die beiden Unternehmen sind also technisch miteinander verbunden – kaufmännisch aber nicht. Falten und kleben: Baris Kucuk legt gestanzte Pappe in eine Faltschachtelklebemaschine. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-preisser-progroup-6.jpg]Falten und kleben: Baris Kucuk legt gestanzte Pappe in eine Faltschachtelklebemaschine. Fitting: „Es gibt eine Art Ehevertrag, in dem steht, dass wir beabsichtigen, für die nächsten 25 Jahre miteinander zu arbeiten.“ Und die Beziehung soll größtenteils monogam ablaufen – außer, Preißer benötigt Wellpappe mit Spezialanforderungen, die Progroup nicht herstellen kann. Diese Zusammenarbeit hat auch Vorteile für die Umwelt. Weil die Wellpappformate per Intralogistik direkt von nebenan geliefert werden, müssen nicht mehr jeden Tag Dutzende Lkws aufs Gelände fahren. Außerdem werden die Stanzreste aus der Kartonagenproduktion zu Ballen gepresst und für die Papierherstellung zurück an die Progroup gegeben, die auch Papierfabriken betreibt. Es gibt hier übrigens noch einen entscheidenden Standortvorteil, nämlich die Nähe zur französischen Grenze. Etwa ein Drittel der Mitarbeiter sind Franzosen. Auch, weil gute Jobs in der Industrie auf der französischen Seite der Grenze rar sind. Zum Glück für diesen Betrieb, wie Tobias Preißer sagt: „Wenn wir die Franzosen nicht hätten, würden bei uns die Maschinen stillstehen.“ „Eine ganz besondere Verbindung“ – ein Artikel von Tanja Wessendorf. Erschienen am 07. September 2024 in der Wirtschaftszeitung aktiv. FOTOS: AKTIV / FLORIAN LANG (6)

Nachhaltige Kühlung aus Papier

Nachhaltige Kühlung aus Papier

Beitrag vom 25. Juli 2024

Nachhaltige Kühlung aus Papier – easy2cool aus Lichtenfels produziert aus recyceltem Altpapier Kühlsysteme für den Versand frischer oder tiefgekühlter Waren. Unter den Kunden: Hello fresh. Die Geschichte von easy2cool beginnt mit zu warmem Bier. Beim Festival „Rock im Park“ in Nürnberg. Marco Knobloch und Sebastian Leicht grübeln auf dem Campingplatz darüber, wie sie ihre Vorräte auch ohne Strom schön kühl halten könnten… Chef auf Rohstoff: Sebastian Leicht, einer der beiden Geschäftsführer, sitzt auf Altpapier. Mehrere Tonnen davon werden hier täglich im Drei-Schicht-Betrieb verarbeitet. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/easy2cool-6.jpg]Chef auf Rohstoff: Sebastian Leicht, einer der beiden Geschäftsführer, sitzt auf Altpapier. Mehrere Tonnen davon werden hier täglich im Drei-Schicht-Betrieb verarbeitet. Das war vor zehn Jahren. Heute sind die beiden Geschäftsführer, easy2cool gilt als Spezialist für mobile und nachhaltige Versandkühlung. Die Firma hat diverse Preise gewonnen – und mittlerweile 110 Beschäftigte! aktiv hat das Unternehmen im bayerischen Lichtenfels besucht. Hier werden täglich rund 20 Tonnen Altpapier verarbeitet, im Drei-Schicht-Betrieb. Größtenteils sind es Stanzabfälle aus zahlreichen Kartonagefabriken, die von easy2cool zerschreddert werden. Die Zelluloseflocken landen als Füllung in Isoliertaschen aus Papier. Recyclingmaterial für die Füllung: Steffen Biehl, Leiter Business Development, zeigt, wie die Isoliertaschen von innen aussehen. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/easy2cool-4.jpg]Recyclingmaterial für die Füllung: Steffen Biehl, Leiter Business Development, zeigt, wie die Isoliertaschen von innen aussehen. Die Sache nennt sich „paperfloc“ und ist in Kooperation mit dem Institut für Naturstofftechnik der TU Dresden entstanden. Weil die Füllung bei der Herstellung wie auch bei der Entsorgung 95 Prozent weniger CO2 erzeugt als geschäumtes Polystyrol alias Styropor, gilt sie als besonders nachhaltiges Wärmeisolationsmaterial. Verwendet wird es zum Beispiel in Kühlboxen oder für den professionellen Kühltransport. Nach Gebrauch können die Isoliermatten einfach zurück ins Altpapier gegeben und erneut aufbereitet werden. NACHHALTIGE KÜHLUNG AUS PAPIER – BETRIEBSBEGINN IN OPAS GARAGE Wie viele erfolgreiche Firmen startet auch easy2cool in einer Garage. Nach dem Festival mit den zu warmen Getränken beginnen Knobloch und Leicht, in der Garage von Leichts Großvater zu tüfteln. „Anfangs war es eher ein Hobby. Wir wollten eine nachhaltige Kühlmethode schaffen – aber das war nicht so einfach wie gedacht“, erinnert sich Leicht heute. Zunächst versuchen die beiden sich an Kühlakkus, packen „Wasser in Tüten“. Dazu schaffen sie eine gebrauchte Maschine an, probieren immer weiter herum und haben schließlich ein marktreifes Produkt. Bald schon verkaufen sie ihre ersten Kühlakkus an umliegende Metzgereien und Lebensmittelhändler. „Wir haben einfach dort angerufen und gefragt“, erklärt Leicht. Lange wird es dann nicht mehr dauern, bis sie selbst von den Kunden angerufen werden – zum Beispiel von Hello fresh, dem bundesweit bekannten Kochbox-Versender. Wasser in Tüten: Produktionsleiter Nico Lindner befüllt Kühlakkus für den B2B-Bereich. Die Akkus für Privatkunden sind blau. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/easy2cool-5.jpg]Wasser in Tüten: Produktionsleiter Nico Lindner befüllt Kühlakkus für den B2B-Bereich. Die Akkus für Privatkunden sind blau. Leicht und Knobloch merken, dass ihre Akkus zwar beliebt sind, die Kunden aber nach einem Gesamtkonzept suchen und nicht Akkus, Karton und Isolation einzeln kaufen wollen. Also machen sie sich an die Entwicklung. „Wir wollten eine ökologische Lösung mit einem recyclingfähigen Rohstoff und sind deshalb bald auf Cellulose als Isolationsmaterial gekommen“, erzählt Leicht. Nach einem Jahr ist die Garage zu klein, easy2cool zieht in die heutigen Produktionshallen in der Kreisstadt Lichtenfels um. Die Entscheidung für den Standort fiel nicht schwer: „Ich bin hier zur Schule gegangen, kenne die Gegend und die umliegenden Unternehmen. Zudem ist Oberfranken ein guter Standort, um europaweit auszuliefern.“ Papier zum Kühlen: Drita Ajeti mit frisch produzierten Isoliertaschen. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/easy2cool-3.jpg]Papier zum Kühlen: Drita Ajeti mit frisch produzierten Isoliertaschen. Die Firma entwickelt sich weiter, hat Erfolg, nicht nur bei den Kunden: 2018 Deutscher Verpackungspreis, 2022 Bayerns Best 50, 2023 Deutscher Verpackungspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit, 2024 Worldstar Global Packaging Award. „Die Preise sind für uns die Bestätigung, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, sagt Leicht. Nicht alles bei easy2cool ist aus Papier, die Firma produziert nach wie vor auch Kühlakkus. „Hier ist etwas anderes als Kunststoff schwierig, weil das Material große Temperaturschwankungen aushalten muss, damit die Flüssigkeit nicht ausläuft“, erklärt der Geschäftsführer. „Da, wo Kunststoff richtig und wichtig ist, verwenden wir ihn auch.“ Aber nachhaltig: So kann das Außenmaterial aus Mono PE zu 100 Prozent recycelt werden. NACHHALTIGE KÜHLUNG AUS PAPIER – EIN AZUBI IST 59 JAHRE JUNG Im firmeneigenen Labor wird zum Beispiel in Klimaschränken getestet, wie frische Lebensmittel oder tiefgekühlte Fertiggerichte auf Temperaturwechsel reagieren. Konfektionierung ist ebenfalls im Programm: Kunden liefern ihre Produkte zu easy2cool, dort werden sie dann verpackt und verschickt. Mit Licopharm ist ein medizinischer Ableger entstanden, der sich auf Versand und Kühlung von Medizinprodukten spezialisiert hat. Zur Unternehmenskultur sagt Leicht: „Mir ist es egal, wie die Leute sind, wenn sie Lust auf den Job haben. Wir sind sozusagen ein Paradiesvogel, ganz bunt gemischt. Unser ältester Azubi ist 59, er wird Packmitteltechnologe.“ Übrigens: Eine Lösung für das Ursprungsproblem gibt es inzwischen auch. Die Isolierbox „Festival Cooler“ hält Getränke und Lebensmittel ohne Strom bis zu vier Tage lang kühl. Warmes Bier – das muss ja wirklich nicht sein. Isolierbox für kalte Getränke: Vertriebsleiter Mirko Cyron mit dem „Festival Cooler“. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/easy2cool-2.jpg]Isolierbox für kalte Getränke: Vertriebsleiter Mirko Cyron mit dem „Festival Cooler“. „Nachhaltige Kühlung aus Papier“ – ein Artikel von Tanja Wessendorf. Erschienen am 20. Juli 2024 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV / GERD SCHEFFLER (7)

Employer Branding für den Mittelstand

Employer Branding für den Mittelstand

Beitrag vom 21. Juni 2024

Wie können Firmen noch attraktivere Arbeitgeber werden? Das war das Thema bei der Jahrestagung des Arbeitgeberverbands HPV. Erstmals wurde mit Dörte Raasch eine Frau in das Geschäftsführende Präsidium gewählt. Fast genau so alt wie das Grundgesetz, das am 23. Mai 2024 seinen 75. Geburtstag feierte, ist der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV). Die erste Satzung wurde am 9. November 1949 eingetragen, wie HPV-Präsident Jürgen Peschel bei der Jahrestagung in Frankfurt betonte. aktiv war bei diesem Branchentreffen dabei. Peschel wurde einstimmig als Präsident und Verhandlungsführer wiedergewählt. Auch Schatzmeister Roland Walter wurde ohne Gegenstimmen bestätigt. Eine Neuerung gibt es aber: Dörte Raasch von Yamaton Paper in Rostock löst Michael Beidermühle im Amt des Vizepräsidenten ab und wird die erste Frau im Präsidium. Gut aufgestellt: Der Vorstand mit dem HPV-Hauptgeschäftsführer und der neuen Vizepräsidentin Dörte Raasch – sie folgt Michael Beidermühle (ganz links) im Amt. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/hpv-jt-2024-4.jpg]Gut aufgestellt: Der Vorstand mit dem HPV-Hauptgeschäftsführer und der neuen Vizepräsidentin Dörte Raasch – sie folgt Michael Beidermühle (ganz links) im Amt. So groß wie noch nie während des langen HPV-Bestehens ist ein zentrales Problem der Betriebe: der Fachkräftemangel. Wie in vielen anderen Branchen auch fehlen in der papier- und kunststoffverarbeitenden Industrie die Leute. Am ersten Tag der Jahrestagung ging es deshalb in verschiedenen Vorträgen um Employer Branding, also darum, wie man ein noch attraktiverer Arbeitgeber wird und eine entsprechend starke Marke mit gutem Image aufbaut. Employer Branding für den Mittelstand – Eine starke Arbeitgebermarke zieht die richtigen Bewerber an Wichtigste Botschaft des Tages: Employer Branding ist nicht nur etwas für große Firmen, sondern auch für mittelständische Unternehmen. „Employer Branding muss alle Firmen interessieren“, betonte der HPV-Hauptgeschäftsführer Stefan Rössing. Zuhören und lernen: Am ersten Tag der Jahrestagung gab es am Frankfurter Flughafen Vorträge über Employer Branding. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/hpv-jt-2024-2-1.jpg]Zuhören und lernen: Am ersten Tag der Jahrestagung gab es am Frankfurter Flughafen Vorträge über Employer Branding. „Im Jahr 2023 konnte etwa ein Viertel der Stellen nicht besetzt werden. Die Arbeitgeber müssen sich um Mitarbeiter bemühen.“ Das machte Sibylle Stippler in ihrem Vortrag deutlich, sie ist Projektleiterin des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (kofa) am Institut der deutschen Wirtschaft. Erster Schritt zum Aufbau einer starken Arbeitgebermarke sei die Unternehmensanalyse, sagte Stippler: Was macht uns aus? Warum sind wir interessant für Bewerber und Mitarbeiter? Anschließend werde die Zielgruppe genauer betrachtet: Wen will man überhaupt erreichen? Nächster Schritt sei dann der Vergleich mit den Wettbewerbern: Was bieten diese – und wie kann sich das eigene Unternehmen davon abgrenzen? Employer Branding für den Mittelstand – Emotionale Botschaft mit Ecken und Kanten Sind diese Analysen abgeschlossen, werden Kernbotschaften formuliert. „Ziel ist die Antwort auf die Frage, warum sich ein Arbeitsuchender gerade für Sie als Unternehmen entscheiden sollte. Die Botschaft sollte emotional und glaubwürdig sein – und darf auch Ecken und Kanten haben“, so die Expertin. Branchengeplauder: Beim abendlichen Grillen am Frankfurter Flughafen gingen die Gespräche weiter. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/hpv-jt-2024-5.jpg]Branchengeplauder: Beim abendlichen Grillen am Frankfurter Flughafen gingen die Gespräche weiter. Ebenfalls wichtig: Zeit und Geduld. „Employer Branding ist ein Marathon, kein Sprint“, betonte Marie Stephan von der Agentur Junges Herz in Dresden. Im Idealfall sollten Personal- und Kommunikationsabteilung zusammenarbeiten und die Employer-Branding-Pläne zuerst intern kommuniziert werden. Wie die Umsetzung so eines Projekts in der Praxis aussieht, das erklärten anschließend Dr. Friederike Baer von DS Smith und Dr. Ivonne-Kerstin Schlesinger von Fraport. Speziell zu diesem Thema sagte das neue Präsidiumsmitglied Dörte Raasch zu aktiv: „Bisher werden Investitionen vor allem in neue Maschinen getätigt. Wir brauchen aber auch Investitionen in zukünftige Arbeitnehmer. Der Mensch muss im Fokus stehen. Auch Mittelständler können viel tun, um unsere Branche noch attraktiver zu machen.“ Employer Branding für den Mittelstand – Filme, die Lust auf die Branche machen Wie das funktionieren kann, zeigten am zweiten Tag die Sieger des HPV-Video-Wettbewerbs „Top verpackt“: Auszubildende haben Filme gedreht, die Lust auf den Job machen. Ganz besonders überzeugte die Jury das Team von Kolb Wellpappe aus Memmingen: Philip Einsiedler, Corinna Gruschka, Leon Katheininger und Julia Kolb zeigen die Wellpappenherstellung in Form einer Fußballreportage! Den zweiten Platz belegte Bastian Ramm (GPI Hannover), der erklärt, wie Kaugummiverpackung hergestellt wird. Der dritte Platz ging an Tilo Herrmann, Andreea-Valentina Leu, Jan-Niklas Petersen und Youssef Zrikat vom Smurfit-Kappa-Werk Sarstedt. Alle Filme der Azubis sehen Sie hier: https://karriere-papier-verpackung.de/azubivideocontest2024/ Gewonnen: Die Azubis von Kolb Wellpappe haben nach Meinung der Jury das beste Video gedreht. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/hpv-jt-2024-3.jpg]Gewonnen: Die Azubis von Kolb Wellpappe haben nach Meinung der Jury das beste Video gedreht. „Employer Branding für den Mittelstand“ – ein Artikel von Tanja Wessendorf. Erscheint am 22. Juni 2024 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: HPV/DAVID STRASSBURGER (5)

Rollen für die Welle

Rollen für die Welle

Beitrag vom 31. Mai 2024

Ohne Verpackungen aus Wellpappe blieben die meisten Regale leer – und auch im Online- Handel ginge nichts mehr. Das zeigt ein Blick hinter die Kulissen von Kunert Wellpappe in Biebesheim. Ein paar Meter hoch und Tonnen schwer stehen die Rollen in langen Reihen nebeneinander in einer offenen Halle auf dem Hof – bereit für den nächsten Schritt. Der geht schneller, als man denkt: 65 bis 70 dieser Giganten aus Papier werden hier jeden Tag zu hochwertiger Wellpappe verarbeitet, hier in der Wellpappenfabrik Biebesheim. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv_kunert_2.jpg]Wellpappe, das Produkt – und das Rohmaterial im Außenlager: Mittendrin steht Firmenchef Andreas Kunert. Das nachhaltige, fast komplett aus Altpapier hergestellte Produkt wird überall gebraucht, wo Waren für einen sicheren Transport verpackt werden sollen: vom Ersatzteil über die Kaffeemaschine bis zum Fahrrad, von Tütensuppen über Milchprodukte bis zu Wein, von der Deko im Online-Handel bis zur Pizza beim Italiener. Allein die Supermärkte haben bundesweit Zigtausende Filialen, die jeden Tag mit Waren versorgt werden – in der Regel geschützt durch Wellpappe. „Es gibt praktisch kein Produkt, das auf dem Weg vom Hersteller bis zum Verkauf im Laden und infolge des Online-Handels oft sogar bis zum Endkunden nicht in Wellpappe verpackt wird“, erklärt Andreas Kunert beim aktiv-Besuch. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv_kunert_3.jpg]An der Faltschachtelklebemaschine: Maschinen- und Anlagenführer Jens Stark und Andreas Kunert. Er ist Chef des Familienunternehmens Kunert Wellpappe, das an seinen beiden Standorten im hessischen Biebesheim und im bayerischen Bad Neustadt an der Saale jedes Jahr mehr als 100.000 Tonnen Wellpappe produziert. Kunert, natürlich ein großer Fan des nachhaltigen Produkts, betont: „Wellpappe ist eine echte Kreislaufverpackung, denn aus Altpapier und Kartons kann immer wieder neues Papier und damit auch neue Wellpappe entstehen.“ ROLLEN FÜR DIE WELLE – HOHE ENERGIEKOSTEN SIND SCHWER AN KUNDEN WEITERZUGEBEN Die rund 150 Meter lange Wellpappenanlage läuft in Biebesheim im Zweischichtbetrieb fünf Tage die Woche. Hier werden glatte Papierbahnen durch Riffelwalzen geführt, über Wärme, Feuchtigkeit und Druck zu Wellen gerollt und bei etwa 160 Grad Celsius mit Leim zwischen zwei Papierbögen geklebt. Vor der Weiterverarbeitung muss alles vollständig trocknen. „Die Energiekosten sind entsprechend hoch und leider nur schwer an die Kunden weiterzugeben, müssen also durch andere Maßnahmen aufgefangen werden“, erläutert Kunert. In der Regel beliefern Wellpappenwerke ihre Kunden nur in einem Umkreis von gut 200 Kilometern rund um das jeweilige Werk, sofern es nicht um spezielle Anfragen geht. „Bei den Preisen, die die Verpackungen kosten dürfen, wäre alles andere wegen der Transportkosten einfach zu teuer“, erklärt der Unternehmer. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv_kunert_5.jpg]Weiterbildung vor Ort: Techniker Lukas Klümper vom Maschinenbauer Enpro (Zweiter von links) schult Kunert-Mitarbeiter an einer Maschine, die auch Klebestreifen an Versandkartons anbringt. Ohnehin stehe die Wellpappen-Industrie unter großem wirtschaftlichen Druck, betont er. Infolge der nachlassenden Konjunktur werden weniger Waren verkauft und damit auch weniger Verpackungen gebraucht. 2023 sank der Absatz der Branche im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 8 Prozent. Die Verluste beim Umsatz fielen mit einem Minus von 13,8 Prozent sogar noch härter aus. Ein ähnlich starkes Absinken beim Umsatz hatte die Wellpappen-Industrie zuletzt im Zuge der Finanzkrise 2009 erlebt. Dennoch bleibt Kunert optimistisch, auch in Zukunft will er in seinem Unternehmen auf Flexibilität, engen Kontakt zu den Kunden und die individuelle Entwicklung passgenauer Verpackungen setzen. ROLLEN FÜR DIE WELLE – VON FALTSCHACHTEL BIS GEFAHRGUTVERPACKUNG Aktuell reicht die Bandbreite von kleinen Faltschachteln bis zu Schwergut-, Schüttgut- und Gefahrgutverpackungen mit mehreren Wellen. So etwas benötigt unter anderem die nahe gelegene Chemie-Industrie in der Rhein-Main-Region. Der Betrieb hat außerdem eine hohe Kompetenz beim Bedrucken der Wellpappe entwickelt. „Auch bei der Wellpappe ist Individualisierung immer mehr gefragt“, sagt Kunert. Zudem müssen die Verpackungen exakt in die Produktionsanlagen der Kunden passen. Denn sie werden dort automatisch eingelagert, entlagert und entpackt, in die Maschinen eingelegt, Stück für Stück aufgerichtet, befüllt, verschlossen und schließlich verschickt. „Auch das ist für uns eine tägliche Herausforderung“, erklärt der Firmenchef, „da Verpackungsmaschinen auf hundertstel Millimeter genau konstruiert werden. Und dann kommen wir mit einer Verpackung, die mit Toleranzen von bis zu zwei Millimetern hergestellt wird – und trotzdem funktioniert es am Ende immer reibungslos.“ ROLLEN FÜR DIE WELLE – VIELE MITARBEITER FEIERN EINE LANGJÄHRIGE BETRIEBSZUGEHÖRIGKEIT Dass alles reibungslos funktioniert, dafür sorgt hier auch die engagierte Belegschaft. Viele sind bereits seit vielen Jahren dabei, etliche in der zweiten oder sogar schon in der dritten Generation. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv_kunert_4.jpg]Hört genau, ob die Inliner-Anlage perfekt läuft: Maschinen- und Anlagenführer Harald Markgraf. So wie Harald Markgraf, 30 Jahre bei Kunert, der allein anhand der Geräusche hört, ob bei der Inliner-Maschine alles perfekt läuft, die aus großen Wellpappenbogen Verpackungen macht. Sinan Alp wiederum überwacht seit 34 Jahren über eine Leitwarte die Wellpappenanlage: „Das ist die dritte, seit ich hier arbeite, und die hat 15 Millionen Euro gekostet. Das macht mich schon stolz.“ [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv_kunert_6.jpg]Hat alles im Blick: Maschinen- und Anlagenführer Sinan Alp überwacht in der modernen Leitwarte die Abläufe in der 150 Meter langen Wellpappenanlage. „Stressfest und fit für die Zukunft“ – ein Artikel von Maja Becker-Mohr. Erscheint am 01. Juni 2024 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV/GERD SCHEFFLER (7)

„Stressfest und fit für die Zukunft“

„Stressfest und fit für die Zukunft“

Beitrag vom 13. Mai 2024

Stressfest und fit für die Zukunft – Techniker werden – und zwar berufsbegleitend: Das geht zum Beispiel an der Johann-Friedrich-Pierer-Schule im thüringischen Altenburg. Mittagszeit in Altenburg, Lukas Klimpel atmet auf. Vor wenigen Minuten hat der 24-Jährige erfolgreich seine Projektarbeit verteidigt, die ein Teil der Papiertechnikerprüfung ist. Sein Thema: Wie lassen sich Styropor-Polster in Verpackungen durch Polster aus Wellpappe ersetzen? Michelle Käppler, ebenfalls 24 Jahre, hatte dieses tolle Gefühl, es geschafft zu haben, schon am Vortag: Sie setzte sich mit der Frage auseinander, welche Additive die Bedruckbarkeit veredelter Papiere beeinflussen. STRESSFEST UND FIT FÜR DIE ZUKUNFT – EINE HERAUSFORDERUNG, DIE UNGEMEIN PRÄGEND SEIN KANN Klimpel und Käppler gehören zu den zehn jungen Menschen, die sich nun „staatlich geprüfte Techniker Papierverarbeitung“ nennen dürfen – nach einer vierjährigen berufsbegleitenden Fortbildung. Die gibt es bundesweit nur an der Johann-Friedrich-Pierer-Schule. Dort hat aktiv mit den beiden gesprochen. Gefragt als potenzielle Führungskräfte: Technikerinnen und Techniker arbeiten zum Beispiel... [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/Papiertechniker-Altenburg-2.jpg]Gefragt als potenzielle Führungskräfte: Technikerinnen und Techniker arbeiten zum Beispiel… „Die Techniker-Ausbildung ist eine harte Zeit“, sagt Michelle Käppler offen. Einerseits sei man im Durchschnitt eine Woche im Monat an der Schule, andererseits habe man immer auch die aktuellen Anforderungen beim Arbeitgeber im Kopf: „Manchmal weiß man gar nicht, was man zuerst erledigen soll.“ Stets sei entweder etwas vor- oder nachzubereiten, etwa in Rechnungswesen, Mathe, Physik oder den technischen Fächern. Käppler findet aber auch, dass diese Zeit sie ungemein geprägt hat: „Natürlich ist es herausfordernd, täglich Neues lernen, begreifen und in der Praxis anwenden zu können. Das macht aber auch stressfest und fit für eine gute Zukunft.“ ...in der Produktionssteuerung oder als Abteilungsleiter. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/Papiertechniker-Altenburg-3.jpg]…in der Produktionssteuerung oder als Abteilungsleiter. Lukas Klimpel sieht das ähnlich. Er arbeitet im Wellpappenwerk Berka, das zur Model Group Deutschland gehört. Bis zu 250 Millionen Quadratmeter Wellpappe werden hier jährlich gefertigt, aber auch Verpackungen aller Art, zum Unternehmen gehört eine Logistiktochter mit eigener Lkw-Flotte. Michelle Käppler wiederum ist in Spremberg beschäftigt, am größten Standort der Hamburger Containerboard Division mit jährlich etwa 840.000 Tonnen produziertem Papier: etwa für Verpackungen und Kartonagen, Wellpappen- und Gipsplattenrohpapiere. Sie bearbeitet dort Reklamationen aus dem In- und Ausland. STRESSFEST UND FIT FÜR DIE ZUKUNFT – EIN BERUF, DER IN DER FAMILIENTRADITION LIEGT Was die beiden neben dem Techniker-Abschluss gemeinsam haben: Wie so oft in der Branche sind sie familiär vorgeprägt. Käpplers Vater ist Meister in der Papier-Industrie, hat Anfang der 2000er die erste Papiermaschine in Spremberg mit aufgesetzt. Klimpels Vater arbeitet ebenfalls in der Branche. Den Sohn musste er daher von der Zukunftsträchtigkeit des Jobs nicht überzeugen: „Papier, Recycling und Umweltschutz gehören für mich zusammen.“ Deshalb habe er sich für die Fortbildung entschieden. In der Entwicklungsabteilung seiner Firma könne er dazu beitragen, so Klimpel, „dass mehr und mehr Recyclingpapier frisch produziertes ersetzt“. Sein Arbeitgeber sieht das ähnlich: Gerade erst hat die Model Group die ehemalige Zeitungspapierfabrik Eilenburg gekauft, um dort Recyclingpapier herzustellen. Und auch in Spremberg arbeitet man laut Käppler mittlerweile mit 100 Prozent Recyclingpapier. Vielfältig: Im Fachbereich Papiertechnik werden Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Berufen unterrichtet. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/Papiertechniker-Altenburg-4.jpg]Vielfältig: Im Fachbereich Papiertechnik werden Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Berufen unterrichtet. EIN FACHLEHRER, DER GENAU WEISS, WIE DIE BRANCHE TICKT Um solche Anforderungen der Zukunft meistern zu können, braucht es engagierte Lehrkräfte, die genau wissen, wie die Branche funktioniert. Und wie man die jungen Leute zu Erfolgen führt. Einer dieser Pädagogen ist Christopher Wegner, Fachlehrer für Papiererzeugung und -verarbeitung. Der Ingenieur kommt aus der Praxis: aus der Verpackungsindustrie, aus der Produktionsleitung eines Unternehmens. „Meine Arbeit, das erworbene Know-how und die spezielle Technik rund ums Papier haben mich immer begeistert“, sagt Wegner. Als dann das Angebot der Schule kam, habe er nicht gezögert – um sein gesammeltes Wissen an Nachwuchskräfte weiterzugeben. Christopher Wegner, Fachlehrer für Papiererzeugung und -verarbeitung [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/Papiertechniker-Altenburg-5.jpg]„Die spezielle Technik rund ums Papier hat mich immer begeistert“ Christopher Wegner, Fachlehrer für Papiererzeugung und -verarbeitung „Stressfest und fit für die Zukunft“ – ein Artikel von Uwe Rempe. Erschienen am 11. Mai 2024 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV/WIGAND STURM (6)

Buchbindung der Spitzenklasse

Buchbindung der Spitzenklasse

Beitrag vom 29. Februar 2024

Buchbindung der Spitzenklasse – Die Firma Conzella steht für hochwertige Bücher und edle Broschuren. Da der Wettbewerb in einem stagnierenden Markt herausfordernd bleibt, steht das Unternehmen vor wichtigen Weichenstellungen. Es ist ein spannender Ort für Buchliebhaber. „Conan, der Barbar“ als Comic? Etwas zur Seeschlacht von Trafalgar? Oder einen Reiseführer mit den schönsten Wochenendtrips in Europa? Gibt’s hier alles! Selbst eine „Grund- und Aufbaugrammatik Latein“ liegt bereit – mehrere Hundert Stück, fein säuberlich gestapelt und quasi abholbereit. Fadenbindung: In dieser eher anspruchsvollen Technik ist Conzella besonders versiert. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/conzella-1.jpg]Fadenbindung: In dieser eher anspruchsvollen Technik ist Conzella besonders versiert. Die Rede ist hier nicht etwa von einer gut sortierten Buchhandlung in der heimischen Fußgängerzone, sondern von der Produktionshalle eines Industrieunternehmens. Sie steht auf dem Gelände der Conzella Verlagsbuchbinderei Urban Meister, einem mittelständischen Betrieb im niederbayerischen Pfarrkirchen. BUCHBINDUNG DER SPITZENKLASSE – DIE FIRMA IST IN IHREM MARKT GUT ETABLIERT Seit bald sechs Jahrzehnten bindet diese Firma Bücher und Broschuren, vor allem im eher anspruchsvolleren Segment der sogenannten Fadenbindung. Mit dieser Technik, auf die Conzella sich spezialisiert hat, erzielt die Firma 80 Prozent ihres Umsatzes. Die einzelnen Buchseiten werden dabei nicht irgendwie geklebt, sondern mit Nadel und Faden zusammengenäht. Bücher können so auch gut offen und plan liegen – was das Lesen erleichtert. „Hier sind wir im Markt ein etablierter Qualitätsbetrieb“, sagt Roland Ort beim aktiv-Besuch. Er ist seit dem Frühjahr 2023 Conzella-Geschäftsführer. Und er sieht das Unternehmen vor essenziellen Weichenstellungen. Was bleiben wird: Das Geschäftsmodell ist klar auf die sogenannte Druckweiterverarbeitung, konkret auf das Binden von Büchern fokussiert. Fachleute verstehen darunter, ganz grob gesprochen, das Falzen, Zusammentragen und Heften von bedrucktem Papier sowie das anschließende Versehen mit einem Einband. Eine Maschine bindet Notenblätter [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/conzella-2.jpg] „Wir sind keine Druckerei, sondern übernehmen als Binderei einen wichtigen und finalen Schritt in einer langen Wertschöpfungskette“, erklärt der Geschäftsführer. Bedruckte Papierbögen werden angeliefert, die dann zu Büchern jedweder Art gebunden und veredelt werden. Das Geschäft laufe in Summe zufriedenstellend, sagt Ort. Es sei sehr wichtig, Marktentwicklungen und -trends im Detail zu beobachten. Zudem müsse man Strukturen und Prozesse im Betrieb regelmäßig hinterfragen und dann gegebenenfalls neu gestalten oder optimieren. Denn auch die Wettbewerber im In- wie im Ausland seien leistungsfähig und vielfältig aufgestellt – gleichzeitig stagniere aber der Markt insgesamt. „Dies schafft neue Rahmenbedingungen und schlägt sich auf das Preisgefüge nieder“, betont Ort: „Der Kuchen bleibt gleich groß und Wettbewerber wollen davon auch etwas abhaben.“ Aufwertung: Eine per Stempel geschaffene Prägung lässt ein Buch edler erscheinen. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/conzella-5.jpg]Aufwertung: Eine per Stempel geschaffene Prägung lässt ein Buch edler erscheinen. BUCHBINDUNG DER SPITZENKLASSE – CONZELLA PUNKTET MIT QUALITÄT, TERMINTREUE UND SERVICE Bei Conzella bleibt man da aber trotzdem zuversichtlich. „Unsere langjährige Kundschaft wollen wir auch in Zukunft gut beraten und bedienen“, bekräftigt der Geschäftsführer. Weiterhin wolle man mit Qualität, Service und Termintreue punkten. Dazu gehört es etwa auch, diverse technische Varianten anzubieten, um Bücher zu veredeln – zum Beispiel mit einem heißfoliengeprägten Einband. Und auch Produktionsschritte per Handarbeit in der Konfektionierung bleiben gefragt. Konfektion: Melinda Mate (links) und Jolanta Strazdawskiene stecken per Hand Papp-Pfeile in Lesebücher für Erstklässler. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/conzella-6.jpg]Konfektion: Melinda Mate (links) und Jolanta Strazdawskiene stecken per Hand Papp-Pfeile in Lesebücher für Erstklässler. Was sich ändern soll: „Wir werden künftig attraktiver und leistungsfähiger in kleineren bis mittleren Auflagensegmenten sein“, kündigt Ort an. Der bestehende Maschinenpark ist allerdings auf höhere Auflagenvolumen ausgerichtet und zudem für die Herstellung von Druckproduktionen aus dem Offsetdruck bestimmt. Kleinteiligere Produktionen werden heute in der Regel im Digitaldruck hergestellt: Für Conzella würde das also Investitionen in neues Equipment bedeuten – und da spricht man schnell von ein paar Millionen Euro. Noch konkreter allerdings stellt sich derzeit die Frage, wer denn das laufende Geschäft stemmen kann. Angesichts des bestehenden Fachkräftemangels ist es auch für Conzella wichtig, den Beschäftigten ein entsprechendes Umfeld zu bieten. „Wir erleben hier in der Region einen sehr großen Wettbewerb um Auszubildende“, sagt Thomas Sparrer, der als Mitglied der Geschäftsführung den Pfarrkirchener Produktionsstandort leitet. Rohmaterial: Bevor das Buchbinden losgeht, werden die von einer Druckerei angelieferten Papierbögen gesichtet. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/conzella-3.jpg]Rohmaterial: Bevor das Buchbinden losgeht, werden die von einer Druckerei angelieferten Papierbögen gesichtet. BUCHBINDUNG DER SPITZENKLASSE – INVESTITIONEN IN AUTOMATISIERUNG SIND GEPLANT Insbesondere mit benachbarten Großbetrieben aus der Metall- und Chemie-Industrie könne man nur schwer mithalten. „Wir können längst nicht mehr alle unsere freien Stellen nachbesetzten“, so Sparrer, „das stellt uns vor erhebliche Herausforderungen.“ Für Conzella liegt ein Teil der Lösung in einer noch größeren Automatisierung. „Hier werden wir verstärkt investieren“, kündigt Sparrer an. In jüngster Zeit habe die Robotik größere Fortschritte gemacht: „Der verstärkte Einsatz von Maschinen wird für uns nun interessant – auch wenn er sicherlich teuer sein wird.“ Buchbindung der Spitzenklasse – ein Artikel von Michael Stark. Erschienen am 24. Februar 2024 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV/ARMIN WEIGEL (6)

Sie sind ihrer Zeit weit voraus

Beitrag vom 13. Dezember 2023

Sie sind ihrer Zeit weit voraus – Zettler Kalender in Schwabmünchen ist seit 100 Jahren im Geschäft. Produziert werden hochwertige Kalender in etlichen Varianten. Zu finden sind sie in fast jedem Betrieb – und auch in vielen Haushalten. Das Jahr 2024? Für die Mitarbeiter von Zettler Kalender ist das sozusagen schon vorbei – in diesem Betrieb in Schwabmünchen bei Augsburg laufen schon die Vorbereitungen für 2025. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-kal-6.bmp]Blick auf die Zukunft: Mitarbeiterin Karina Mayer begutachtet eine Kunststoff-Druckplatte für einen Abreißkalender. Und das Gros der hier produzierten 2024er-Kalender ist längst verkauft und verschickt. „Jetzt werden nur noch Zusatz- und Sonderbestellungen für 2024 produziert. Ansonsten sind wir unserer Zeit immer weit voraus“, erklärt die stellvertretende Werkleiterin Inge Baur beim aktiv-Besuch. Zu solchen kurzfristigen Aktionen kommt es zum Beispiel, wenn andere Unternehmen erst auf den letzten Drücker Buchkalender mit ihrem eingedruckten Logo als kleines Weihnachtspräsent für ihre Kunden ordern. Oder der Großhandel nachbestellt, weil bestimmte Kalender im Einzelhandel besonders gut laufen. Sie sind ihrer Zeit weit voraus – Mehr als 14 Millionen Kalender pro Jahr Alles in allem stellt Zettler jedes Jahr über 14 Millionen Kalender her. Produziert werden in der eigenen Druckerei und Weiterverarbeitung vor allem Terminplaner: darunter die klassischen Wochentimer mit Spiralbindung, gebundene Bücher mit Tages- oder Wochenansichten sowie Wandtableaus, die den Blick auf das ganze Jahr eröffnen. Besonders beliebt ist laut Baur der klassische Abreißkalender: ein Blatt für jeden Tag etwa mit Rätseln, Sudokus, Sprüchen oder Witzen. Dank der raffinierten Heftung auf eigens entwickelten Spezialmaschinen fällt selbst das allerletzte Blatt am 31. Dezember nicht herunter, sondern will wie die anderen von Hand abgerissen werden. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-kal-4.bmp]Blick voraus: Inge Baur bereitet schon die Produktion der 2025er- Ware vor – in gewohnt bunter Vielfalt. Bleiben solche Produkte auch im digitalen Zeitalter gefragt? Darauf antwortet man hier nicht mit harten Zahlen, sondern mit einer festen Überzeugung: „Die Ansicht etwa eines Monats auf einem Handy oder Tablet ist einfach sehr begrenzt – ein gut gemachter Kalender verschafft einem dagegen sofort den präzisen Überblick“, so Baur. Für diesen Überblick setzt zum Beispiel Michael Flöring, der bei Zettler Maschinen- und Anlagenführer gelernt hat, auf einen Familienplaner: „Meine Kinder, meine Frau und ich haben jeder dort eine eigene Spalte. So sehen wir sofort, wer was erledigen muss, welche Geburtstage anstehen oder ob der Hund zum Tierarzt muss.“ Sie sind ihrer Zeit weit voraus – „Blauer Engel“ für den Drei-Monats-Kalender Drucker Waldemar Wagner wiederum will im Betrieb wie zu Hause auf den Drei-Monats-Kalender nicht verzichten: „Bei uns muss keiner erst umständlich im Handy rumsuchen, um zu wissen, was gerade alles ansteht.“ Weitere Vorzüge so eines Kalenders: Im Kopfteil ist das ganze Jahr abgebildet – samt Feiertagen und Ferien. Dank eines extra angebrachten Streifens kann man den aktuellen Tag durch einen roten Rand hervorheben. Und was den Familienvater besonders stolz macht: Der Kalender trägt das Umweltzeichen „Blauer Engel“ als Hinweis auf umweltfreundliche Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse sowie die Nutzung umweltverträglicher Materialien. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-kal-2.bmp]Blick in die Produktion: aktiv durfte beim Kalendermachen zugucken, zum Beispiel beim Drucker Waldemar Wagner (unten). Sie sind ihrer Zeit weit voraus – Druckfarben auf Sojabasis Auch für die vielen anderen Produkte verwendet Zettler ausschließlich Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Und druckt so umweltfreundlich wie möglich, unter anderem gelingt das durch die Verwendung von Druckfarben auf Soja- statt auf Erdölbasis. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-kal-3.bmp]Blick aufs fertige Produkt: Die Auszubildende Margarita Heidler mit Tischkalendern, die schon bald gebraucht werden. „Hört sich cool an“, sagen denn auch die Freunde von Margarita Heidler, wenn sie ihnen von ihrer Ausbildung bei Zettler erzählt. Seit September lernt die 17-Jährige Maschinen- und Anlagenführerin. Inzwischen weiß sie schon, wie viel Aufwand für die Herstellung der Kalender betrieben wird – und wie zum Beispiel die Kunststoffspiralen in den klassischen Tischkalender kommen. Sie will die bunten Zeitpläne an der Wand nicht missen: „Wir haben einige Kalender zu Hause“, erzählt Heidler, „am meisten mag ich den Katzenkalender in meinem Zimmer.“ Auch wenn der von einem anderen Unternehmen der Gruppe kommt. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-kal-5.bmp] Sie sind ihrer Zeit weit voraus – ein Artikel von Maja Becker-Mohr. Erscheint am 16. Dezember 2023 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV/ARMIN WEIGEL (6)

So geht nichts zu Bruch!

So geht nichts zu Bruch!

Beitrag vom 12. Oktober 2023

So geht nichts zu Bruch! – Smurfit Kappa in Heppenheim schützt Flaschen und andere empfindliche Güter beim Transport rund um die Welt. Getränke im Wert von über 6,5 Milliarden Euro wurden allein 2022 von Deutschland aus in die ganze Welt verschickt. Dass solche Ware gut verpackt und daher heil an ihrem Ziel ankommt, dafür sorgt unter anderem das Smurfit-Kappa-Werk in Heppenheim. Die 85 Beschäftigten produzieren im Zweischichtbetrieb Gitterfacheinsätze, kurz: Gefache. Und die hat wohl jeder schon mal in der Hand gehabt: Es geht um passgenaue Stanzteile aus Vollpappe, die so ineinandergesteckt werden, dass ein stabiles Gitter entsteht. „Wir machen zum Beispiel das Innenleben von Weinkartons, damit die Flaschen darin beim Transport nicht aneinanderschlagen“, erklärt Damian Niedziela, Teamleiter in der Produktion, beim aktiv-Besuch im südhessischen Betrieb. Unter seiner Regie werden alle möglichen Gefache auf modernen Maschinen produziert. So geht nichts zu Bruch! – Auch hochwertiges Mineralwasser wird weltweit verschickt Die Teile sichern später nicht nur Flaschen oder Bierdosen, sondern zum Beispiel auch Parfüm-Flakons, Lippenstifte, Pflanzen, Zündkerzen sowie Auto-Teile der Zulieferindustrie. Gefache sorgen dafür, dass Oberflächen keine Kratzer bekommen und dass etwa Etiketten nicht beschädigt werden. „Und das starke Innenleben verhilft später dem gesamten Paket zu mehr Stabilität“, erklärt Niedziela, „sodass man Kisten besser stapeln kann.“ Die Kunden kommen aus ganz Europa, vor allem aus der Getränke-Industrie. Das Spektrum reicht von Großbrauereien über spanische Weingüter und französische Champagner-Häuser bis zu kleinen italienischen Winzern. „Zunehmend wird auch hochwertiges Mineralwasser verschickt“, sagt Werkleiter Stefan Handt. Chef im Werk Heppenheim: Stefan Handt ist stolz auf die Vielfalt der Produkte. Er möchte die Effizienz erhöhen – und „schrittweise weg von der Handarbeit, weil sie einfach zu teuer ist“. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/gefach2-1.jpg]Chef im Werk Heppenheim: Stefan Handt ist stolz auf die Vielfalt der Produkte. Er möchte die Effizienz erhöhen – und „schrittweise weg von der Handarbeit, weil sie einfach zu teuer ist“. Nachhaltige Verpackungen auf Papier-Basis seien in Ländern wie den USA oder Kanada mitunter sogar Pflicht, wenn es etwa um die Einfuhr von Getränken geht. „Für uns ein klares Plus“, sagt der Betriebswirt, der seine Karriere bei Smurfit Kappa vor 18 Jahren mit einem dualen Studium begann. So geht nichts zu Bruch! – Der Standard: 6er-, 12er- und 24er-Gefache Bekannte Getränkehersteller ordern Gefache aus Heppenheim gleich lastzugweise. Standard sind 6er-, 12er- und 24er-Gefache. Aber hier geht auch viel mehr: etwa 100 und mehr Fächer für Lippenstifte. „Jedes Gefach wird nach Kundenwunsch von uns konzipiert, sodass alles optimal passt“, sagt Entwicklungsleiter Boleslaw Kahl. Er ist gelernter Dachdecker und kam 1991 als Produktionshelfer in die Firma. Dank seines technischen Interesses und gezielter Weiterbildung wurde er zum Spezialisten für Qualität und Entwicklung, seit 2014 in leitender Position. „Hier wird es nie langweilig“, so Kahl, „denn Gefach ist eben nicht gleich Gefach. Und wir werden zunehmend als Alternative zu Verpackungen aus Kunststoff angefragt.“ Spezialist fürs passende Gefach: Entwicklungsleiter Boleslaw Kahl, der gerade den Sitz eines Smoothie-Fläschchens testet. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/gefach3.jpg]Spezialist fürs passende Gefach: Entwicklungsleiter Boleslaw Kahl, der gerade den Sitz eines Smoothie-Fläschchens testet. Ursprünglich wurde das Werk gegründet, um Obst- und Gemüsesteigen herzustellen, 1962 war das. Schon zehn Jahre später erfolgte dann die Spezialisierung auf die Gefache. Die konnten aber lange ausschließlich in mühsamer Handarbeit konfektioniert werden. So geht nichts zu Bruch! – Mehr Effizienz durch neueste Maschinen Heute übernehmen das vor allem Maschinen, in die die gestanzten Vollkartonteile eingelegt werden. Die neueste Generation der Anlagen kann sogar noch mehr. „Es sind die schnellsten am Markt“, sagt Werkleiter Handt stolz, „stanzen und stecken erfolgen vollautomatisch in einem Durchgang.“ Aktuell wird kräftig investiert, damit das Werk noch effizienter wird. „Wir wollen schrittweise weg von der Handarbeit, weil sie nicht ergonomisch und im Hochlohnland Deutschland einfach zu teuer ist“, betont Handt. Unterstützung gibt es dabei vom Mutterkonzern Smurfit Kappa. Bewährte Kräfte und schon lange im Betrieb: Die Maschinenhelfer in der Produktion – zum Beispiel Natascha Gaber, hier beim Einlegen der gestanzten Einzelteile... [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/gefach4.jpg]Bewährte Kräfte und schon lange im Betrieb: Die Maschinenhelfer in der Produktion – zum Beispiel Natascha Gaber, hier beim Einlegen der gestanzten Einzelteile… Der sorgt auch dafür, dass die in den Vorjahren drückenden Lieferengpässe und Rohstoffknappheiten hier nicht ankommen – denn Smurfit Kappa gehört selbst zu den größten Papierproduzenten der Welt. Auch bei Themen wie Kundenbetreuung oder Ausbildung hilft die Konzernzugehörigkeit. Die Schwesterwerke unterstützen sich gegenseitig, zum Beispiel mit einer Ausbildung im Verbund, weil im Werk Heppenheim nicht alle Ausbildungsinhalte abgebildet werden können. Und so wird seit einigen Jahren auch in diesem Betrieb ausgebildet: Aktuell lernen hier vier junge Leute: eine Industriekauffrau, zwei Maschinen- und Anlagenführer und ein Packmitteltechnologe. ...und Julio Mandiche, der fertige Gefache bündelt. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/gefach5.jpg]…und Julio Mandiche, der fertige Gefache bündelt. So geht nichts zu Bruch! – ein Artikel von Maja Becker-Mohr. Erscheint am 14. Oktober 2023 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV/GERD SCHEFFLER (5)

Viel Platz für ganz viele Tüten

Viel Platz für ganz viele Tüten

Beitrag vom 20. September 2023

Viel Platz für ganz viele Tüten – Das hessische Familienunternehmen Hera Papierverarbeitung punktet mit großer Vielfalt bei Beuteln und Tüten. Den Umzug an einen neuen Standort haben alle Beschäftigten mitgemacht. Das ist hier jetzt richtig schönes Arbeiten!“ So sagt es zum Beispiel Manuela Dechert. Sie gehört schon seit fast 40 Jahren zur Belegschaft von Hera Papierverarbeitung – und ist begeistert von der neuen großen Halle im hessischen Schotten, in die das Unternehmen 2022 umgezogen ist. „Endlich haben wir Platz, müssen keine Umwege mehr machen, die Abläufe sind viel einfacher. Und vor allem sehen wir uns jetzt auch alle hier in der Produktion“, freut sich die Vogelsbergerin beim aktiv-Besuch im Betrieb. War von der Vielfalt überrascht: Versandmitarbeiter Marcel Möbus ist neu im Team. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-hera-2.jpg]War von der Vielfalt überrascht: Versandmitarbeiter Marcel Möbus ist neu im Team. Ihr Arbeitgeber Hera steht für ein riesiges Sortiment an Tüten, Taschen und Beuteln aus Papier. Ob Bäckerbeutel, Wundertüte, Geschenkverpackung oder Bag für Kleidung: Das Familienunternehmen fertigt in diesem Spektrum so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann. Ein weiterer Schwerpunkt sind Zuschnitte und Rollen für Lebensmittelverpackungen, zum Beispiel aus Pergamin. Dieses fettdichte, transparente Papier wird unter anderem als Backtrennpapier genutzt oder in bunten Farben für den Bastelbedarf zugeschnitten, damit daraus Sterne und Fensterbilder fabriziert werden können oder auch Laternen für Sankt Martin. Eine besondere Stärke der Firma ist die Herstellung von Sonderanfertigungen in individuellen Größen und Papiersorten, unbedruckt oder bedruckt, in der Regel ab einer Mindestmenge von 5.000 Stück zu haben. Die kleinste maschinell hergestellte Tüte ist nur 3 Zentimeter breit, die größte misst über 60 Zentimeter. Hat schon Tausende ganz verschiedene Tüten hergestellt: Produktionsmitarbeiterin Gabriele Theiß. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-hera-3.jpg]Hat schon Tausende ganz verschiedene Tüten hergestellt: Produktionsmitarbeiterin Gabriele Theiß. Beim Rundgang durch die Produktion sieht man etwa Tütchen vom Band laufen, in die vom Kunden später Blutkapseln für Faschings-Vampire gefüllt werden. Oder auffallende Beutel in knalligem Orange für den Versand von medizinischen Proben. Viel Platz für ganz viele Tüten – Die Bauarbeiten liefen gut – trotz der Coronapandemie „Um eine solche Vielfalt in kleinen Mengen herzustellen, braucht man viel Platz für die Maschinen und fürs Lager. Der Platz in den alten Räumen reichte da einfach nicht mehr aus“, erläutert Geschäftsführer Jens Vonderheid. Zudem waren neue Auflagen der Behörden zum Beispiel für den Brandschutz im früheren Gebäude kaum noch zu erfüllen: „Wir hätten da in Sprinkler- und Absauganlagen, in neue Gefahrenpläne und so weiter investieren müssen. Das hätte sehr viel Geld gekostet, sodass ein Neubau auch deshalb sinnvoll wurde“, sagt der Unternehmer, der den Betrieb 2018 von seinem ehemaligen Chef übernommen hatte (mehr dazu: aktiv-online.de/hera). Schon im Jahr darauf fiel der Startschuss für das Neubauprojekt. Einen passenden Bauplatz fand Vonderheid in Schotten, einer Kleinstadt im Vogelsbergkreis, nur wenige Kilometer vom alten Standort entfernt. Da alle Verträge noch 2019 geschlossen wurden, Festpreis Vereinbarung inklusive, verliefen Planung und Bauarbeiten dann weitgehend reibungslos – trotz Corona! Wobei die Hera Belegschaft in der Pandemiezeit wegen des entsprechenden Booms im Versandhandel extrem viel zu tun hatte. Während die Nachfrage durch den Versandhandel inzwischen wieder zurückgegangen ist, profitiert der Betrieb nun von dem Wunsch vieler Kunden, Kunststoff durch Papier zu ersetzen. Viel Platz für ganz viele Tüten – Online-Shops entdecken die Tüten aus Pergamin „Viele denken nachhaltiger als früher“, betont der Firmenchef. Da will etwa der Juwelier eine reparaturbedürftige Uhr lieber in eine Papiertüte stecken statt in Plastik. „Auch so mancher Online-Shop hat die durchsichtige Pergamintüte schon für sich entdeckt, um bei den eigenen Kunden zu punkten“, sagt Vonderheid. Seine Entscheidung, in einen Neubau zu investieren, war offensichtlich genau richtig. Und alle der knapp 50 Beschäftigten folgten an den neuen Standort. Und sind oft ähnlich begeistert wie Produktionsmitarbeiter Sascha Knaf: „Früher war alles sehr verwinkelt, und wir arbeiteten auf zwei Etagen. Jetzt genießen wir den Platz und das tolle Licht.“ Weiß, wie alte Maschinen ticken: Produktionsmitarbeiter Sascha Knaf beim Herstellen von Papierbeuteln für Versandmuster. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/aktiv-hera-4.jpg]Weiß, wie alte Maschinen ticken: Produktionsmitarbeiter Sascha Knaf beim Herstellen von Papierbeuteln für Versandmuster. Knaf ist seit fast 30 Jahren in der Papier verarbeitenden Industrie zu Hause und weiß genau, wie alte Schätzchen ticken – etwa die Maschine, auf der er gerade Tausende Versandmusterbeutel herstellt. Sie gehört zu einigen Spezialmaschinen hier, die nur dann zum Einsatz kommen, wenn passende Aufträge da sind. „Das spart Rüstzeiten“, sagt Knaf, „und wir können auch kleine Auflagen wirtschaftlich produzieren.“ An die Produktion schließt sich ein modernes Hochregallager an mit fast 1.500 Palettenplätzen. Hier arbeitet Versandmitarbeiter Marcel Möbus. Obwohl er erst wenige Monate dabei ist, ist er schon ein HeraFan: „Früher war für mich Papier einfach nur Papier“, sagt er. „Dass es so viele Sorten gibt und dass man so viel aus Papier machen kann – das hat mich total überrascht.“ Viel Platz für ganz viele Tüten – ein Artikel von Maja Becker-Mohr. Erschienen am 16. September 2023 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV/GERD SCHEFFLER (5)

Freisprechungsfeier PMT & MAF

Freisprechungsfeier PMT & MAF

Beitrag vom 7. August 2023

Freisprechungsfeier PMT & MAF – Packmitteltechnolog*innen sowie Maschinen- und Anlagenführer Papier- und Druckweiterverarbeitung wurden am Donnerstag, 27. Juli 2023 im Industriehaus Neustadt an der Weinstraße in einer Feier von der Ausbildung freigesprochen Die Berufsschüler*innen der Landesfachklassen für Packmitteltechnologen sowie Maschinen- und Anlagenführer, Papier- und Druckweiterverarbeitung an der Berufsbildenden Schule Neustadt an der Weinstraße nahmen am Donnerstag, 27.07.2023, in einer kleinen Feierstunde ihre Gesellenbriefe, Abschlusszeugnisse und Auszeichnungsurkunden entgegen. Die Freisprechungsfeier wurde vom Verband der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie Rheinland-Pfalz und Saarland e.V. im Industriehaus an der Weinstraße ausgerichtet. Frau Sabine Becker, Prüfungsausschussvorsitzende IHK Pfalz und Klassenleiterin der Landesfachklassen, moderierte die Veranstaltung. Nach der Begrüßung und den Grußworten des Gastgebers, Herrn Felix Mayer vom Verband der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie, reflektierte und zeigte Frau Sabine Becker den nun ehemaligen Schüler*innen der BBS, deren Familien, den Ausbildern und den Ausschussmitgliedern sowie den weiteren Gästen, wie die Ausbildungszeit nach Wilhelm Busch: „Eins, zwei, drei! Im Sauseschritt, läuft die Zeit! Wir laufen mit.“, vorbeirauschte: * Kennenlernen der Stadt Neustadt mit Hilfe der MINT Rallye App, * der eingelöste Bildungsgutschein ELANMobil „Globale (Un)Gerechtigkeit“, * die Grenzenlos-Veranstaltungen, * Besuch der Tüftelakademie: Quantentechnologie, * das MOST-Projekt: Umweltwirkungen von Verpackungen, * der 1. Zukunftstag in Neustadt: Alte Schachteln neu entdeckt, * das Klima-Daten-Projekt: Papier, * Beteiligung auf der Mitmachmesse: Nachhaltigkeit und Auszeichnung an der PH Freiburg, * Einlösung der Fördergelder aus dem Klima-Daten-Projekt durch den Besuch der Klima-Arena in Sinsheim, WUSNetzwerkkonferenz RLP/SL in Oberwesel, * das EINE Welt-Wochenende mit Engagement Global in Leipzig, * Auszeichnung durch den Lions Club für besonderes soziales Engagement im Casimiranum in Neustadt, * Besuch in der Papierfabrik Schleipen. Landesfachklassen für Packmitteltechnologen sowie Maschinen- und Anlagenführer [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/20230511_101300-scaled.jpg] Die von den PMT-Azubis gefertigten und im Industriehaus ausgestellten Sammeldrachen „Pappsu“ werden über die MINT Region Stadt Neustadt, auf der Freisprechungsfeier vertreten durch Frau Stefanie Deutsch und Frau Luise Forger, als Werbungsobjekt für die BBS Neustadt sowie für den Umweltschutz und den damit verbundenen Bildungsgutschriften ausgestellt. Herr Erik Wölm vom Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung HPV e.V. aus Berlin riet in seiner Ansprache den zukünftigen Packmitteltechnolog*innen sowie Maschinen- und Anlagenführer Papier- und Druckweiterverarbeitung „ Bleiben Sie nicht stehen! Bleiben Sie neugierig! Bleiben Sie hungrig! Dann können Sie auch in Zukunft Erfolge wie diesen hier heute feiern. Denn die technologische Entwicklung verlangt es, nicht stehen zu bleiben.“ Darauf folgend sprach Frau Ayten Yasar, Teamleiterin der gewerblich-technischen und naturwissen-schaftlichen Prüfungen, Glückwünsche als Vertreterin der IHK Pfalz aus. Danach durften und konnten alle Schülerinnen des diesjährigen Abschlussjahrgangs der Landesfachklasse für Packmitteltechnologinnen sowie Maschinen- und Anlagenführer Papier- und Druckweiterverarbeitung an der BBS Neustadt ihre erworbenen Dokumente entgegennehmen: IHK Prüfzeugnis, BBS Abschlusszeugnis und BNE Auszeichnungsurkunde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz für das herausragende Engagement im KlimaDatenSchule Programm der Schüler*innen. Aufgrund besonderer schulischen Leistungen wurden der ausgelernte Packmitteltechnologe Niklas Wirbel und der ausgelernte Maschinen- und Anlagenführer Papier- und Druckweiterverarbeitung Frank Hübert geehrt und erhielten von der MINT Region Neustadt jeweils gestiftete, exklusive Handbücher der Druck- und Medientechnik. Ebenso erhielten aufgrund ihrer besonderen praktischen Leistungen der ausgelernte Packmitteltechnologe Viktor Ott und der ausgelernte Maschinen- und Anlagenführer Papier- und Druckweiterverarbeitung Mika Schlaus von der MINT Region Neustadt jeweils gestiftete, exklusive Fachwörterbücher der Druck- und Medientechnik. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung konnten sich Absolventen, Familien, Lehrer, Prüfer, Ausbilder, Vertreter des HPV, der IHK Pfalz sowie der Stadt Neustadt im gemütlichen Rahmen bei Kaffee, belegten Brötchen und Getränken austauschen und die ausgestellten Sammeldrachen „Pappsu“ bewundern. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/20230727_121412-scaled.jpg]

Die glücklichen Gewinner des 1. Platzes

Wettbewerb TOP Verpackt 2023 – Siegerehrung in Berlin

Beitrag vom 21. Juli 2023

Wettbewerb TOP Verpackt – Siegerehrung in Berlin Der Präsident des HPV, Jürgen Peschel, zeichnete die glücklichen Gewinner des Azubi-Video-Contests „TOP Verpackt!“ auf der Jahrestagung des HPV am 16. Juni in Berlin aus. Den 1. Platz holten die Azubis Julia Poschmann, Aurora Scipione, Nico Malte Richter und Yigit Mehmet Akbulut von Weber Verpackungen aus Wickede mit ihrem Video zum Thema Dönerverpackung. Sie gewannen ein Smartphone Video Rig Kit zur professionellen Produktion von Videos mit dem Handy. Die glücklichen Gewinner des 1. Platzes [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/MIKA-fotografie-Berlin-HPV-2023-Berlin-284.jpg]Wettbewerb TOP Verpackt – Siegerehrung in Berlin – Die glücklichen Gewinner des 1. Platzes Den 2. Platz holten die Azubis Corinna Gruschka, Angelina Kaiser, Maria Rauh, Florian Schütz und Niklas Wölfle von Kolb Wellpappe aus Memmingen mit ihrem Video zum Thema Grillen. Sie gewannen Eintrittskarten in die Selfie Event Location „Studio of Wonders“ in Berlin, die sie noch am selben Tag einlösten. Die glücklichen Gewinner des 2. Platzes [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/MIKA-fotografie-Berlin-HPV-2023-Berlin-275.jpg]Wettbewerb TOP Verpackt – Siegerehrung in Berlin – Die glücklichen Gewinner des 2. Platzes Außerdem hatten die Auszubildenden Gelegenheit, dem Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Herrn Dr. Rainer Dulger, direkt ihre Fragen zu stellen, was auch auf reges Interesse stieß. Die Azubis stellen Fragen an Herrn Dr. Dulger [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/HPV-Newsletter-Juni-2023.jpg]Wettbewerb TOP Verpackt – Siegerehrung in Berlin – Die Azubis stellen Fragen an Herrn Dr. Dulger Die Jury, bestehend aus der AG Karriere Papier Verpackung, entschied, dass auch ein Publikumspreis nach der Anzahl der Likes auf Instagram vergeben werden sollte. Diesen Publikumspreis gewannen die Azubis llias Zallmann, Lisa-Marie Weinzierl, Thomas Weilhammer, Kai Lobensteiner, Kristine Ride und Toni-Albert Shala der Niedermayr Kommunikations GmbH mit Ihrem Video zum Thema Müsli. Er bestand aus einer Starterbox, gefüllt mit verpacktem Müsli. Der Wettbewerb dauerte insgesamt zwei Monate. Während dieser Zeit wurden auch zwei Webinare veranstaltet, in denen die Unternehmen die Grundlagen erfolgreicher Video-Produktion für Social Media vermittelt bekamen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sieben Azubi-Teams selbst produzierte Filme einreichen, die alle mindestens eine von der Jury als gut bewertete Sache enthalten. Und dies neben ihrer Ausbildung und eigentlichen Tätigkeit. Die Jury entschied deshalb, dass alle sieben eingereichten Videos veröffentlicht und damit gewürdigt werden sollen. Diese findet ihr auf unserem YouTube-Kanal pack’s an. Die ersten Unternehmen haben bereits nach einem neuen Wettbewerb gefragt. Dieser wird bereits 2024 stattfinden – alle Infos unter: https://contest.karriere-papier-verpackung.de/

Junge Verpackungskünstler

Junge Verpackungskünstler

Beitrag vom 6. Juli 2023

Junge Verpackungskünstler – Packmitteltechnologen zeigen, wie vielfältig ihr Beruf sein kann Nach der Preisverleihung stehen die jungen Leute bei John Koch Schlange: Sie interessieren sich für seine Lampe, mit der er gerade den Publikumspreis gewonnen hat – bei der Projektmesse mit Abschlussarbeiten des aktuellen Packmitteltechnologen-Jahrgangs. John Koch (Mitte) erhielt den ersten Preis für eine Lichtsäule, um die sich bunte LED-Leuchten schlängeln. Dem gerundeten Pappkörper hat er zusätzlich gelochte Pappe übergestülpt. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/verpackungskuenstler2.jpg]John Koch (Mitte) erhielt den ersten Preis für eine Lichtsäule, um die sich bunte LED-Leuchten schlängeln. Dem gerundeten Pappkörper hat er zusätzlich gelochte Pappe übergestülpt. Wie die anderen Abschlussschüler hat Koch hier, in der Aula der Staatlichen Berufsschule Lindau, seine Projektarbeit vorgestellt: einen Lampenschirm besonderer Art. Koch hat ihn aus Materialien gebaut, mit denen er in seinem Ausbildungsbetrieb, Abel Wellpappe in Westheim, zu tun hat. Herausgekommen ist eine LED-Lichtsäule, die mächtig Eindruck macht. Die Plätze zwei und drei sichern sich Jonas Kiosses aus der Firma Mössmer in Tettnang mit einem speziellen Aufbewahrungskoffer und Robert Lider von Paul & Co in Wildflecken, der ein Spiel aus Papphülsen gebaut hat. Der Zweitplatzierte, Jonas Kiosses hat einen Aufbewahrungskoffer für ein Elektrotechnik-Experimentier-Set entworfen. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/verpackungskuenstler1.jpg]Der Zweitplatzierte, Jonas Kiosses hat einen Aufbewahrungskoffer für ein Elektrotechnik-Experimentier-Set entworfen. Junge Verpackungskünstler – Die jungen Fachkräfte müssen sich mit Werkstoffen bestens auskennen Diese und die anderen Abschlussarbeiten führen schnell vor Augen, wie vielfältig und abwechslungsreich der Beruf des Packmitteltechnologen ist. Die Auszubildenden durchlaufen in ihren Betrieben verschiedene Abteilungen, sie müssen kreativ sein und sich mit den verschiedenen Werkstoffen bestens auskennen. Es gilt unter anderem, Verpackungen am Computer zu konstruieren, Werkzeuge für die Produktion herzustellen, Maschinen zu bedienen und nicht zuletzt auch Kundengespräche zu führen. Was man sich dabei klarmachen muss: „Unsere Branche hält den gesamten Wirtschaftskreislauf am Leben! Ohne Verpackung kriegt man nicht einmal einen Bleistift zum Kunden“, sagt Dr. Thorsten Arl. Er ist Hauptgeschäftsführer des bayerischen Branchenverbands VBPV, der jeweils die fünf Erstplatzierten der Projektmesse auszeichnet. Dass vielen Betrieben der Nachwuchs fehlt, spiegelt sich auch an der Berufsschule in Lindau wider: Wo früher über die drei Ausbildungsjahre hinweg rund 300 junge Menschen lernten, sind es derzeit nur noch 200. „Wir müssen den Beruf noch stärker bewerben“, folgert Arl, „nur wenige kennen ihn und wissen, was da alles drinsteckt.“ Gedränge an den 56 Ständen: Zu jedem Prototyp gab es eine detaillierte Beschreibung. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/verpackungskuenstler4.jpg]Gedränge an den 56 Ständen: Zu jedem Prototyp gab es eine detaillierte Beschreibung. Junge Verpackungskünstler – Gute Chancen für Einsteiger aus anderen Branchen Im Gespräch mit den jungen Leuten in Lindau hört man daher immer wieder Aussagen wie: „Ich wusste anfangs nicht, dass es diesen Beruf gibt“ – oder: „Wenn ich meinen Freunden erzähle, was ich mache, dann haben sie keine Ahnung, was das ist.“ Robert Lider schaffte es mit einem Teamspiel aus Pappe auf den dritten Platz. [https://karriere-papier-verpackung.de/wordpress/wp-content/uploads/verpackungskuenstler3.jpg]Robert Lider schaffte es mit einem Teamspiel aus Pappe auf den dritten Platz. Die Branche bietet entsprechend gute Chancen für Quereinsteiger. Wie Arnold Rotenberger von Kolb Wellpappe in Memmingen, der im zweiten Ausbildungsjahr ist und sich auf der Messe umguckt. Während Corona flüchtete er aus seinem Job in der Gastronomie. „Das war das Beste, was mir passieren konnte“, sagt er zu aktiv. „Ich habe jetzt eine tolle, vielseitige Arbeit.“ Zurück zu John Koch: Er wirbt munter für seine Lampe. Erzählt, dass er vielleicht die Chance hat, einige Exemplare zu produzieren. „Potenzial für ein Geschäftsmodell haben sicher einige der Ausstellungsstücke hier“, urteilt Berufsschullehrer Johannes Wörtz. Die 56 Prototypen verbleiben nun noch für zwei Jahre als Ausstellungsstücke an der Schule. Junge Verpackungskünstler – ein Artikel von Christian Schreiber. Erschienen am 17. Juni 2023 in der Wirtschaftszeitung aktiv FOTOS: AKTIV/STEFAN PUCHNER (4)

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