Unternehmer sein, das heißt: Verantwortung tragen
Beitrag vom 27. Juli 2020
Warum sich ein Firmenchef als Präsident des Wellpappenverbands engagiert
Erfolg fällt nicht vom Himmel, sondern ist der Lohn harter und anständi- ger Arbeit: Davon ist Steffen Würth (58) überzeugt. „Verlässlichkeit, Verantwortung und Ehrlichkeit – solche Werte sind für uns als Unternehmer gerade auch im Wirtschaftsleben unerlässlich“, betont der geschäftsführende Gesellschafter des Familienunternehmens Straub Verpackungen. Ehrenamtlich engagiert er sich seit Jahren als Vorsitzender des Verbands der Wellpappen-Industrie. aktiv sprach mit ihm kurz nach seiner Wiederwahl.
Unternehmer sein, das heißt: Verantwortung tragen
Zum Beispiel darüber, warum sich Würth als Firmenchef und Vater zweier Kinder noch eine dritte große Aufgabe zumutet. Da wird der promovierte Wirtschaftsjurist schnell grundsätzlich. „Unternehmer sein, das heißt: Verantwortung tragen – oft auch über den Betrieb hinaus.“ Den altgedien- ten Grundsätzen des ehrbaren Kaufmanns möchte Würth zu neuer Blüte verhelfen: „Da steht eigentlich alles drin“, sagt er, „vom Gewissen, auf das man bei seinem Tun hören sollte, über Menschenwürde und fairen Umgang miteinander bis hin zur Nachhaltigkeit und der Achtung des Eigentums anderer.“
Solche Werte vermitteln, die Branche weiter voranbringen, durchaus auch politisch Einfluss nehmen, so gut es geht: Dafür opfert Würth viel Zeit im Ehrenamt. „Aber das macht ja auch Spaß!“
500 Tonnen Wellpappe – täglich
Straub Verpackungen, das Würth mit seinem Cousin Alexander leitet, ist im Schwarzwald zu finden, in Bräunlingen. Mit vier Tochter- und Partnerfirmen und insgesamt knapp 800 Beschäftigten bietet Straub vielfältige Verpackungslösungen. Rund 500 Tonnen Wellpappe werden täglich ausgeliefert – ob als unbedruckter Karton, als bunte Schachtel für Lebensmittel oder als Spezialverpackung für Gefahrgut.
Annehmlichkeiten für die Belegschaft
„Unternehmerische Verantwortung – das heißt für uns auch: Strukturen schaffen, in denen Menschen gerne arbeiten“, sagt Würth. Übers Gehalt hinaus gibt es denn auch eine Reihe von Annehmlichkeiten für die Belegschaft, von zusätzlichen Sozialleistungen oder gemeinsamen Festen bis hin zur Straub-Akademie, die zum Beispiel Yoga-Kurse und Sprachtrainings anbietet.
„Wenn man Respekt, Fairness und Anstand lebt, findet man bei Problemen immer auch gemeinsame Lösungen“, betont Würth. Bei der Bewältigung der Corona-Krise setzt er ebenfalls auf bewährte Werte: „Jetzt sind alle gefragt, mit Zuversicht und Solidarität unsere Wirtschaft wieder aufzubauen!“
Unternehmer sein, das heißt: Verantwortung tragen – Ein Artikel von Maja Becker-Mohr. Zuerst erschienen am 25.07.2020 in der Wirtschaftszeitung aktiv