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So schreibst du eine gute Bewerbung

Beitrag vom 14. September 2017

So schreibst du eine gute Bewerbung

Um euch zu zeigen, wie ihr von einer Stellenanzeige zu einer guten Bewerbung kommt, schlüpfe ich heute in eine Rolle: Ich bin Michael Meier, bin 17 Jahre alt und habe gerade meinen qualifizierenden Hauptschulabschluss in Hessen mit dem Notendurchschnitt 2,2 geschafft. Ich habe in der 9. Klasse ein Praktikum in einer Schreinerei in meinem Ort gemacht, im Sommer davor habe ich einem Steuerbüro als Ferienjob bei der Dateneingabe geholfen. In meiner Freizeit spiele ich Fußball, ich bin sogar Mannschaftskapitän.

Ich mache mir zur Zeit recht viele Gedanken, was ich nach der Schule machen will. Auf der Webseite karriere-papier-verpackung.de habe ich mir das Video über den Beruf Packmitteltechnologe angeschaut und finde, dass das spannend klingt. Ich suche nach einer Ausbildung in meiner Nähe und die Stellenanzeige für den Ausbildungsberuf Packmitteltechnologe, die ihr oben sehen könnt. So beschließe ich, dass ich eine Bewerbung für den Packmitteltechnologen abschicken will.

Und jetzt? Ich erkläre Schritt für Schritt, wie ihr eine gute Bewerbung schreibt. Ganz wichtig: Fange mindestens 4 Wochen vor Bewerbungsschluss damit an, die Bewerbung zu schreiben.

So schreibst du eine gute Bewerbung:

1. Schritt: Unterlagen zusammensuchen

  • Als Erstes suchst du dir alle Unterlagen zusammen, die du für eine Bewerbung brauchst: alle wichtigen Zeugnisse, bei Michael also das Abschlusszeugnis und Arbeitszeugnisse für Praktikum und Ferienjob.
  • Falls Unterlagen fehlen, kümmere dich genau jetzt darum sie zu beschaffen. Unvollständige Bewerbungen wandern sofort auf den Stapel der Absagen.
  • Am besten scannst du alle Zeugnisse ein und speicherst sie als Bilder (JPG) oder Dokumente (PDF) ab.
  • Achte darauf, dass die Auflösung groß genug für einen Ausdruck ist, aber auch nicht zu groß, sonst wird deine Bewerbung eventuell nicht akzeptiert. Zeugnisse solltest du im Graustufen-Modus scannen, die Auflösung sollte mindestens 150dpi betragen. So erhältst du Scans, die pro Seite etwa 150kb groß sind.
  • Weitere Anleitungen zum Scannen von Zeugnissen findest du hier und hier.

2. Schritt: Anforderungen klären

  • Drucke dir jetzt das Stellenangebot aus und markiere alle Anforderungen, die die Firma an Bewerber stellt.
  • Diese findest du unter Überschriften wie „Was wir suchen“, „Was wir erwarten“ oder „Unsere Anforderungen“.
  • In unserem Beispiel heißt es „Dein Profil“. Zum Glück hat das Unternehmen alle Anforderungen hier stichpunktartig aufgeschrieben. Aber nicht immer sind die Anforderungen so übersichtlich dargestellt, sondern sie befinden sich in einem Fließtext oder sind sogar auf mehrere Abschnitte verteilt.
  • Ich würde zum Beispiel auch noch „motiviert“ aus der Einleitung als Kriterium nehmen
  • Falte jetzt ein DIN-A4-Papier längs einmal, sodass du zwei Spalten hast.
  • Schreibe in die linke Spalte die Anforderungen, in jede Zeile eine.

3. Schritt: Ordne deine Kompetenzen den Anforderungen zu

  • Gehe jetzt Zeile für Zeile durch den Anforderungskatalog und schreibe jeweils dazu, wie du die Anforderung erfüllst.
  • In unserer Anzeige steht etwa „Handwerkliches Geschick“. In meine rechte Spalte schreibe ich deshalb „Zeugnis Praktikum Schreinerei“.
  • Hätte ich das Praktikum nicht gemacht, hätte ich zum Beispiel auch die Schulnote „Werkunterricht“ oder „Hobby: Am Roller basteln“ schreiben können. Hauptsache ist, dass es stimmt und dass es zur Anforderung passt. Im Zweifel musst du also auch beweisen können, dass du einen Roller reparieren kannst.
  • Schreibe noch weitere Kompetenzen auf, die du hast. Vielleicht kannst du sie später noch brauchen.
  • Schreibe jetzt auf einem extra Blatt Papier für jedes Paar „Anforderung/Deine Kompetenz“ einen vollständigen Satz.
  • Zum Beispiel: „Mein handwerkliches Geschick konnte ich bei einem Praktikum beim Schreiner XYZ unter Beweis stellen, was auch mein hervorragendes Arbeitszeugnis belegt.“

4. Schritt: Informationen zum Unternehmen recherchieren

  • Suche jetzt die Informationen zum Unternehmen zusammen, die für deine Bewerbung wichtig sind.
  • Vor allem: Was stellt das Unternehmen her?
  • Eventuell auch noch: Ist es ein Einzelwerk oder gehört es zu einer Unternehmensgruppe? Wie groß ist das Unternehmen? Was ist in der Ausbildung wichtig?
  • Nutze dafür die Stellenanzeige, die Webseite des Unternehmens und auch Bewertungs-Webseiten wie kununu.
  • Spreche wenn möglich auch mit aktuellen Azubis.
  • Je mehr du hörst und über das Unternehmen lernst, desto besser kannst du deine Bewerbung schreiben – und natürlich später beim Bewerbungsgespräch punkten.

5. Schritt: Prägnantes Anschreiben

  • Nutze eine Word-Vorlage, zum Beispiel von bewerbung.co – die sehen professionell aus. Hier findest du ein Beispiel als PDF.
  • Dein Anschreiben sollte kurz und prägnant sein.
  • Personaler wollen schnell eine Antwort auf die eine Frage: Warum sollen wir dich einstellen?
  • Nutze deine Kompetenz-Sätze und schreibe deine persönliche Antwort, warum du dich für die Ausbildung interessierst und die Stelle bekommen solltest
  • Vermeide Allgemeinplätze wie „Ich bin teamfähig und belastungsfähig“. Sowas schreibt jeder und es sagt nichts aus!
  • Fasse dich kurz, das gesamte Anschreiben sollte höchstens eine Seite lang werden. Kurz aber überzeugend geht immer.

6. Schritt: Die dritte Seite – Über dich und deine Kompetenzen

  • Personaler haben keine Zeit und viele Bewerbungsschreiben auf dem Tisch: Du musst sie also schnell überzeugen.
  • Auf der dritten Seite kannst du zum Beispiel nochmal unter der Überschrift „Meine Kompetenzen“ stichpunktartig aufführen, was du kannst.
  • Außerdem darfst du auf der dritten Seite auch über Dinge schreiben, für die du kein Zeugnis hast oder die dich als Person ausmachen.
  • Hobbys oder Leidenschaften dürfen hier auch hin, wenn du bereit bist, mit einem Personaler über sie zu sprechen. Dass ich Mannschaftskapitän bin, würde ich hier zum Beispiel auf jeden Fall schreiben, weil es zeigt, dass ich Verantwortung für die Gruppe übernehme.

7. Schritt: Lebenslauf überarbeiten

  • Beim Lebenslauf gibt es nur zwei Regeln: lückenlos und gut sortiert
  • Liste dein Leben lückenlos auf und zwar chronologisch (egal ob von alt nach neu oder neu nach alt sortiert)
  • Sortiere Ereignisse nach großen Themenblöcken, zum Beispiel „Ausbildung“ und „Praktische Erfahrung“ – bei „Ausbildung“ kommen dann alle Schulbesuche, bei „Praktische Erfahrung“ in unserem Fall das Praktikum und der Ferienjob.
  • Nutze am besten eine Vorlage, zum Beispiel von bewerbung.co, diese sind bereits gut gestaltet. Hier findest du ein Beispiel als PDF.

8. Schritt: Rechtschreibung und Grammatik prüfen

  • Personaler sind allergisch gegen Rechtschreib- und Grammatikfehler.
  • Sind im ersten Satz des Anschreibens schon zwei Fehler, ist klar, dass du dir keine große Mühe mit der Bewerbung gegeben hast.
  • Bewerbungen mit Fehlern landen sofort auf dem Stapel der Absagen.
  • Nutze die Rechtschreibprüfung von Word oder LibreOffice. Auch online gibt es mehrere gute Rechtschreibprüfungen. Zum Beispiel hier: rechtschreibpruefung24.de/ oder hier: www.duden.de oder hier: languagetool.org

9. Schritt: Ausdrucken und anderen zum Korrekturlesen geben

  • Vier Augen sehen mehr als zwei.
  • Drucke dein Anschreiben, deinen Lebenslauf und deine 3. Seite aus.
  • Gebe Sie deinen Freunden und Verwandten und gebe ihnen eine Frist von etwa einer Woche
  • Bitte einen, auf Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler zu achten, zum Beispiel „Ich kann mit gut vorstellen, Schicht zu arbeiten“.
  • Bitte einen anderen, dir Vorschläge zu machen, wie die Bewerbung noch professioneller aussehen kann

10. Schritt: Unterlagen für den Versand vorbereiten

  • Setze die Vorschläge deiner Korrekturen um
  • Schau nach, wie das Unternehmen die Bewerbung empfangen möchte. Die meisten wollen heute Bewerbungen per Mail oder über ein Formular.
  • Viele Unternehmen geben auch an, welche Formate erlaubt sind und wie die Bewerbung hochgeladen werden soll.
  • Gibt es keine Vorgaben, erstelle eine Datei mit allen Dokumenten.
  • Mache dafür mit einem Tool wie dem PDF24 Creator aus Anschreiben, 3. Seite, Lebenslauf und allen Zeugnissen ein PDF-Dokument.
  • Gib der Bewerbungsdatei einen guten Namen, zum Beispiel bewerbung-packmittel-meier-michael-14062016.pdf
  • Verschicke deine Bewerbung als Mail mit kurzen und passendem Betreff. In unserem Beispiel: „Meine Bewerbung für den Ausbildungsberuf Packmitteltechnologe“.
  • In der Nachricht kannst du dich kurz fassen, zum Beispiel: „Sehr geehrte Damen und Herren, anbei finden Sie meine Bewerbung für die Ausbildung zum Packmitteltechnologen in ihrem Unternehmen. Ich würde mich sehr über eine Einladung zum persönlichen Gespräch freuen.“

Und das wars! So schreibst du eine gute Bewerbung, die aussagekräftig ist!

Hast du noch Fragen zu Bewerbungen oder zu den Ausbildungsberufen und Karrieremöglichkeiten in der Verpackungsbranche?

Dann schreib uns per Whatsapp (0175 2275436‬) oder über das Kontaktformular!

(Bildquelle: Screenshot)


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